Ein Blog des Museums- und Heimatvereins Brome e.V.

Kategorie: Altendorf (Seite 1 von 5)

Postkarte mit der Bahnpost Celle-Wittingen nach Altendorf

Im Blog bereits vorgestellt haben wir ja bereits den Bahnpoststempel der Strecken Wittingen-Oebisfelde. Nun habe ich eine interessante Postkarte mit einem Bahnpoststempel der Strecke Celle-Wittingen erstehen können.

Der Bahnpoststempel trägt folgende Angaben:

CELLE-WITTINGEN

BAHNPOST

ZUG 11

22 7 14

Adressiert ist die Postkarte an Ella Böwing, Landwirtstochter in Altendorf/Brome. Der Absender ist nur schwer zu lesen, vermutlich hieß er Adolf. Ella Böwing war die noch unverheiratete Tochter der Eheleute Heinrich Böwing (1870-1954) und Emma Böwing, geb. Bock (1872-1943). Sie wurde am 24. Juli 1896 geboren und war die einzige Tochter und damit Hoferbin! Sie heiratete einen Meyer, woraus dann der Doppelname Meyer-Böwing entstanden ist. Ella Meyer-Böwing verstarb am 26. Januar 1937 im Alter von 40 Jahren.

Das 1884 errichtete Wohnhaus der Familie Böwing – heute Familie Meyer-Böwing (Im Dorfe 1, Altendorf)
Die Inschriften über der Haustür geben Auskunft über Baujahr und Bauherren: Errichtet d. 15. Mai 1884 von H. Böwing (links) – Ich und mein Haus wir wollen dem Herrn dienen. (Mitte) – Frau D. Böwing, geb. Schulze (rechts). Die Bauherren waren vermutlich die Großeltern von Emma Meyer-Böwing.
Ella Böwing in jungen Jahren (Nachlass Werner Blanke)

Der Text der Postkarte ist wenig aufschlussreich, da wir den Absender sowie den Kontext nicht kenne. Auf jeden Fall scheint eine freundschaftliche Beziehung zwischen Ella Böwing und dem Absender Adolf bestanden zu haben:

MlE, sehr gerne sehe ich wenn du, mit Deinem Vater, mich am Sonntag besuchen wirst. Es ist noch genug zu sehen. Seht gut ist es wenn Ihr Fahrräder mitbringt. Bitte um recht baldigen Bescheid. Mit vielen Grüßen auch an Deine lieben Eltern verbleibe ich Dein Adolf

Postkarte mit einem Bahnpoststempel CELLE – WITTINGEN nach Altendorf vom 22.07.1914 (Sammlung Jens Winter)
Typische Postkarte der Zeit um 1910 (Sammlung Jens Winter)
Grab von Ella Meyer-Böwing und ihrer Eltern auf dem Altendorfer Friedhof (22. Juni 2025).

Blick über die Ohrewiesen – heute Ohresee

Am 9. Juni 1979 wurden die beiden Bromer Ohreseen festlich eingeweiht. Die beiden Seen wurden als Hochwasserschutz für Brome gebaut, da Brome besonders während der Schneeschmelze oder starker Regenfälle im Frühjahr immer wieder überschwemmt wurde.

Hochwasser im Frühjahr 1941 in Brome. Links Remmlerhof, Mitte Gasthaus Schmid (heute Steuerberater Georg Riese)

Doch wie sah das Gebiet der heutigen Ohreseen früher einmal aus? Hier ein passendes Foto:

Blick von der Bahnhofstraße (heute Lidl) Richtung Friedhof an der Wendischbromer Straße.

Von der Bahnhofstraße konnte man von dort, wo heute Lidl steht, über die Ohrewiesen und die Ohre hinweg bis zum Friedhof an der Wendischbromer Straße blicken. In der Bildmitte ist die alte Friedhofskapelle zu erkennen. Rechts daneben das große Gebäude am heutigen Sandberg gehörte zur ehemaligen Ziegelei.

Molkereigenossenschaft Brome (1891-1968)

Molkerei Brome, heute Bahnhofstr. 22 (undatiert)

Im Januar 1891 gründeten 37 Einwohner des Fleckens Brome eine Molkerei-Genossenschaft. Das dafür nötige Gebäude wurde auf einem dem Bromer Mühlenbesitzer Wilhelm Mewes abgekauften Grundstück errichtet (heute: Bahnhofstr. 22).

Die nötigen Maschinen wurden von der Hildesheimer Firma Eduard Ahlborn. Das 1867 gegründete Unternehmen konzentrierte sich zu Anfang auf die Produktion von Melkmaschinen und landwirtschaftlichen Geräten. Heute ist das Unternehmen Generalvertreter für Mercedes-UNIMOG sowie u.a. führender Experte für Kommunaltechnik und Agrar- und Forsttechnik.

Die Inbetriebnahme der Molkerei erfolgte am 12. Oktober 1891. Einzugsbereich waren die Orte Brome, Altendorf, Benitz, Wendischbrome, Nettgau, Mellin und Tangeln. Weitere Molkereien in der näheren Umgebung waren u.a. Böckwitz, Ehra, Tülau-Fahrenhorst, Parsau und Rühen.

Nach der Fusion der Molkereien Brome und Parsau wurde die Bromer Molkerei im April 1968 aufgegeben. Das Gebäude wurde verkauft und zum Wohnhaus umgebaut.

Zahlreiche Preise, Auszeichnungen und Medaillen zeugen von der hohen Qualität der in Brome hergestellten Molkereiprodukte.

25 Jahre Molkerei Brome (1916)
Mutter Knigge mit ihrem Milchwagen mit Kuhgespann beim Verkauf von Molkereiprodukten. Im Hintergrund ist die Gastwirtschaft zum „Schwarzen Adler“ zu sehen.
Milchfahrer Wilhelm Borchert in der Wasserstraße (1931)
Luftaufnahme der Bromer Molkerei (1950er oder 1960er Jahre). Links neben der Molkerei errichtete Otto Dörries Mitte der 1950er Jahre eine große Werkstatt mit Halle und Büro für seinen Landmaschinenbetrieb.

Postkarte von Gladdenstedt nach Altendorf (1915)

Im März 1915 schickte eine Meta eine Postkarte mit einem Foto von sich selbst an ihre Cousine Fräulein Erika Müller in Altendorf. Meta wohnte in Gladdenstedt und die Postkarte trägt den Poststempel Radenbeck mit dem Datum 15.3.1915.

Leider kennen wir Metas Familiennamen nicht. Vielleicht kann jemand bei der Identifizierung helfen! Für Hinweise sind wir dankbar.

Der Text lautet:

Gladdenstedt 19.[3.]1915

Liebe Cosine!

Ich komme selber und bringe Dir viele Grüße Deine Cosine Meta

Neues zur Geschichte der Gödchenmühle

Die Geschichte der Gödchenmühle bis ins 18. Jahrhundert wurde bereits vor einiger Zeit ein Blogeintrag veröffentlicht. Nun ist eine Archivalie aufgetaucht, die etwas Licht in die Geschichte um 1900 bringt. Wir wissen, dass im Jahr 1866 ein Müller Bartels die Gödchenmühle betrieb. Er erbaute auch eine Windmühle, für die er in dem erwähnten Jahr die Betriebsgenehmigung erhielt.

Anscheinend hat dann in den folgenden Jahren ein Besitzerwechsel stattgefunden, denn der Ackermann Drenkmann aus Gladdenstedt annoncierte den Verkauf der Gödchenmühle.

Leider ist bei diesem gescannten Dokument weder vermerkt, aus welcher Publikation es stammt, noch wann die Anzeige veröffentlich wurde. Dennoch erkennen wir, dass Drenkmann ein Nachfolger von Müller Bartels gewesen sein muss, denn Drenkmanns Angebot umfasste auch den Verkauf der dazugehörigen Windmühle, die 1860 genehmigt wurde.

Für weitere Hinweise zur Geschichte der Gödchenmühle sind wir dankbar!

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