Ein Blog des Museums- und Heimatvereins Brome e.V.

Monat: Mai 2025

Pastor Behr (1823-1850) – Grabsteine auf dem Bromer Friedhof

Carl Wilhelm Behr wurde am 24. April 1797 als Sohn des Pastors Georg Friedrich Ferdinand Behr und seiner Ehefrau Sophie Friederike Behr, geb. Muncke in Steinwedel (heute ein Stadtteil von Lehrte) geboren. Sein Vater war von 1794 bis 1819 Pastor an der dortigen St. Petri Kirche. Über seine Kindheit, Jugend und Studienzeit ist bisher nichts bekannt.

Pastor Carl Wilhelm Behr war von 1823 bis 1850 Pastor in Brome. Während seiner Amtszeit wurden die abgebrannten Kirchen in Brome und Steimke wieder aufgebaut und eingeweiht. Im Jahr 1840 gründete er den Mäßigungs- und Entsagungsverein Brome. Von 1850 bis 1863 war er Pastor in Suderburg. Dort verstarb er in einem uns unbekannten Jahr.

Auf dem Bromer Friedhof befinden sich zwei Grabsteine, die mit Pastor Behr in Verbindung gebracht werden können. Zum einen steht dort der Grabstein von Julchen Behr (1842-1848). Vermutlich war dies seine Tochter. Zum anderen steht rechts neben dem Grabstein für Julchen Behr der Grabstein für Sophie Friederike Wilhelmine Behr, der Mutter von Pastor Carl Wilhelm Behr.

Grabstein für Julchen Behr (1842-1848)

Könnte die Liebe das

Sterbliche unsterblich machen

O! dann umschlüsse nicht dies

frühe Grab die Hülle, der so

schmerzlich beweinten

Julchen Behr

geb. den 14ten Juni 1842

gest. den 6ten November 1848.

Grabstein für Sophie Friederike Wilhelmine Behr, geb. Muncke (1776-1843)

Sophie

Friederike

Wilhelmine

BEHR geb. MUNCKE

verwittwete Pastorin zu

Steinwedel

geboren zu

Groß-Hilligsfeld

den 15ten Februar 1776

starb in Brome den 4ten Januar 1843.

Der redlichsten Mutter

widmen dieses Denkmal

die dankbaren Kinder

Links am Bildrand ist der Grabstein für Julchen Behr zu sehen, der Enkelin von Sophie Friedrike Wilhelmine Behr.

Selig, die gleich dir, im Herrn

entschliefen !

Selig, selig Mutter! Bist auch du:

Engel, mit dem Siegeskranz,

beriefen,

Krönend dich, in Gottes

ew´ge Ruh:

Und du blickst aus deiner

Freudenfülle

Noch auf uns voll Mutter.

lieb zurück,

Betend, daß auch uns nur

Gnad umhülle;

Und Gott merkt mit Huld

auf deinen Blick.

Rechts hinter dem Grabstein für Sophie Friederike Wilhelmine Behr ist der für Julchen Behr, ihrer Enkelin, zu sehen.

Blüht indeß, ihr Rosen, jede

Blume.

Die wir ihrem Grab auch

künftig weihn!

Und oschlummre sanft im

Heiligthume,

Hingesät, neukeimendes

Gebein!

Grabplatte in der Liebfrauenkirche Brome

Vor dem Seitenausgang der Liebfrauenkirche Brome liegt eine historische Grabplatte, die aus dem 1806 abgebrannten Vorgängerbau übernommen wurde. In der alten Kirche, die parallel zur Hauptstraße stand, befanden sich einst Gräber, in denen wohl die im Amt verstorbenen Bromer Pastoren beigesetzt wurden. Mindestens zwei dieser Grabplatten sind heute noch erhalten: eine liegt vor dem Altar und die andere vor dem Seitenausgang. Die Grabplatte vor dem Altar muss noch genauer untersucht werden, bevor die Inschrift entziffert werden kann.

Am Seitenausgang befindet sich die Grabplatte für den im Amt verstorbenen Bromer Pastoren Johannes Praetorius. Er wurde an einem bisher unbekannten Ort im Jahr 1649 geboren. Über seine Studienzeit ist nichts bekannt. Auch wissen wir nicht, wie viele Jahre er das Predigeramt ausgeübt hat, da diese Stelle auf der Grabplatte leider ausgetreten ist. Praetorius war von 1697 bis zu seinem Tod im Jahr 1706 Pastor in Brome. Er verstarb im Alter von 56 Jahren 2 Monaten und 29 Tagen.

Da die Grabplatte direkt vor der Seitentür liegt, ist sie leider sehr ausgetreten, so dass die Schrift im unteren Teil der Platte nur bruchstückhaft lesbar ist. Der obere, lesbare Teil lautet:

Der Wolehrwürdige Hochacht-

bahre und Hochwolgelahrter Herr

JOHANNES PRAETORIUS

gebohren ANNO 1649 gestor-

ben ANNO 1706 den 3 January

seines Alters 56 Jahr 2 Monahten

29 Tage. Seines Predigeramts

In dem [unleserlich] Jahr

[Rest der Platte nur bruchstückhaft lesbar]

Oberer Teil der Grabplatte von Pastor Praetorius
Der untere Teil der Grabplatte ist sehr ausgetreten und nur bruchstückhaft lesbar.

Kriegsbegeisterung im 1. Weltkrieg

Bromer Schulmädchen oder Konfirmandinnen vor dem Schulhaus (zwischen 1914 und 1916)

Auf diesem Foto, das zwischen 1914 und 1916 aufgenommen wurde, ist gut die Kriegsbegeisterung zu erkennen, die auch von der evangelischen Kirche geschürt wurde. Die Bromer Schulmädchen oder Konfirmandinnen posieren im Winter vor dem Bromer Pfarrhaus (rechts) mit einem großen Kreuz, das die Aufschrift „Mit Gott für König und Vaterland“ trägt. In der hintersten Reihe steht der Bromer Pastor Dr. Dietrich Wilhelm Türnau (Pastor in Brome von 1904 bis 1916). Rechts im Hintergrund hängt die Fahne des Osmanischen Reiches, einem damaligen Verbündeten des Deutschen Reiches. In der Mitte hängt die Reichsflagge in den Farben schwarz-weiß-rot. Anscheinend sind die beiden Flaggen im Vordergrund ebenfalls Reichsflaggen. Die Flagge rechts konnte bisher nicht identifiziert werden.

Der genaue Anlass für dieses Foto ist nicht überliefert. Aber der Kontext mit dem 1. Weltkrieg und dem Osmanischen Reich als Verbündeten ist eindeutig.

Drogerie Boldhaus mit Tanksäule

Im Jahr 1920 eröffnete Albin Boldhaus die erste Drogerie in Brome im Haus Hauptstraße 7. Er war verheiratet mit Olga, geb. Mosel, Tochter des Drechslermeisters August Mosel.

Auf diesem undatierten Foto, das vermutlich aus den 1920er Jahren stammt, ist zu sehen, wie die Bromer Firma Busse an der vor der Drogerie Boldhaus stehenden Tanksäule Arbeiten vornimmt. Rechts steht der Elektromeister Ferdinand Busse, der zunächst Klempner gelernt hatte. Später machte er dann eine Lehre als Elektriker und wurde Elektromeister. Die beiden Männer an der Zapfsäule sind leider nicht bekannt.

Interessant sind die Emaillewerbeschilder, die an der Wand hängen: Links für Spratt´s Geflügelfutter, links neben der Ladentür für Spratt´s Hundekuchen, darüber das Firmenschild Drogerie Albin Boldhaus und rechts neben der Tür ein Schild der Waschmittelmarke Persil. Über der Persil-Werbung ist noch ein weiteres Schild angebracht, das allerdings bisher nicht identifiziert werden konnte.

Tanksäule vor der Drogerie Boldhaus. Rechts steht Elektromeister Ferdinand Busse. (Foto undatiert)

Ein weiteres Foto, aufgenommen um 1933, zeigt eine Ansicht der Drogerie Boldhaus, auf der die Tanksäule gut zu erkennen ist.

Drogerie Boldhaus mit Tanksäule (um 1933).

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