Ein Blog des Museums- und Heimatvereins Brome e.V.

Autor: Jens Winter (Seite 1 von 28)

Weihnachten 1921

In August Busses Fotoalbum sind einige datierte und undatierte Weihnachtsfotos zu finden. Zu Weihnachten 1917 gibt es bereits seit Längerem einen Blogbeitrag.

Eine Aufnahme ist auf das Jahr 1921 datiert. Zu erkennen sind sieben Personen. Der auf dem Sofa sitzende Mann mit der Brille ist Klempnermeister Ferdinand Busse sen. (1863-1939). Rechts neben ihm ist sein Elektromeister Ferdinand Busse jun. (*1891-?) zu erkennen. Er fasst seinem Kind Ferdinand an die Hand. Daneben sitzt seine Ehefrau. Bei dem Mann rechts im Hintergrund könnte es sich um August Busse (1899-1965) handeln, einem weiteren von Sohn Ferdinand Busse sen. .

Weihnachten 1921 bei Familie Busse in Brome. Der Weihnachtsbaum ist reich geschmückt und steht auf einem aufziehbaren, sich drehenden Weihnachtsbaumständer. Der gleiche Ständer ist auch auf dem Foto von Weihnachten 1917 zu erkennen.

Interessant sind die Bilder an der Wand. Oben links hängt das gerahmte Gruppenfoto von 1897 zum 25jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Brome, rechts daneben eine Urkunde über die Anerkennung für langjährigen Dienst (evtl. 25 Jahre) in der Freiwilligen Feuerwehr Brome ausgestellt vom Vorstand des Feuerwehrverbandes der Provinz Hannover.

Gruppenaufnahme zum 25jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Brome (1897)
Urkunde über die Anerkennung über 25jährigen Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr für Louis Steffens (Brome). Eine solche Urkunde hing, wohl auf den Namen von Ferdinand Busse sen. ausgestellt, an der Wand im Wohnzimmer. Ferdinand Busse sen. war langjähriger Hornist in der Freiwilligen Feuerwehr Brome.

Flugzeuglandungen bei Brome (um 1915/1916)

In dem Fotoalbum von August Busse finden sich zwei interessante Aufnahmen zu Flugzeuglandungen bei Brome, die leider undatiert sind. Vermutlich sind die Fotos 1915/1916 entstanden.

Auf dem einen Foto ist eine LVG B I zu sehen. Die LVG B-Typen der Luftverkehrsgesellschaft (LVG) waren zweisitzige Aufklärungs- und Schulflugzeuge der deutschen Luftstreitkräfte. Entwickelt wurde die LVG B I im Jahr 1912 und wurde dann in den Jahren 1913/14 in großer Stückzahl produziert. Die LVG B I diente v.a. als Schulungsflugzeug, wurde aber auch als Aufklärungsflugzeug an der Front im 1. Weltkrieg verwendet.

Diese LVG B I landete bei Brome. Rechts neben der Schutzscheibe ist der Bromer Elektromeister Ferdinand Busse zu sehen. Die anderen Personen sind bisher unbekannt. Vermutlich landete die Maschine während eines Schulungsfluges bei Brome.

Auf dem zweiten Foto in August Busses Fotoalbum ist eine Albatros B II-1 zu erkennen. Die Albatros B II war ein deutsches Militärflugzeug, das u.a. von den deutschen Luftstreitkräften eingesetzt wurde. Es wurde 1914 als Weiterentwicklung der Albatros BI entworfen. Bis 1915 wurde dieser Flugzeugtyp als unbewaffneter Aufklärer im 1. Weltkrieg eingesetzt. Wegen der hervorragenden Flugeigenschaften wurde die Albatros B II bis zum Ende des 1. Weltkrieges als Schulungsflugzeug weiterhin eingesetzt. Vermutlich landete sie während eines Schulungsfluges in Brome.

Albatros B II-1
Zahlreiche Zuschauer versammelten sich bei der in der Bromer Feldmark gelandeten Albatros B II-1.

Foto vor der Gastwirtschaft „Zur grünen Eiche“ in Tülau (um 1930)

Im Archiv des Museums Burg Brome ist ein Foto zu finden, dass um 1930 vor der Gaststätte „Zur grünen Eiche“ in Tülau aufgenommen wurde. Der Anlass für das Foto ist nicht überliefert. Auch wissen wir bisher nur von zwei Personen die Namen: In der vorderen Reihe als dritter von rechts sitzt Wachtmeister Grünhagen. Als dritter von rechts steht Lehrer Brandt.

Wer noch Namen und weitere Informationen zum Foto beitragen kann, melde sich bitte beim MHV Brome!

Kriegsbegeisterung des Bromer Pastors Türnau (1915)

Bereits in einem früheren Blogbeitrag wurde über die Kriegsbegeisterung des Bromer Pastors Dr. Türnau berichtet. Nun haben wir dafür noch einen weiteren Beleg im Hauses Heling in Altendorf gefunden!

Am 2. August 1915 schrieb Pastor Dr. Türnau persönlich eine Postkarte an Hermann Heling, der im Reserve Infanterie Regiment 73 in der Reserve Maschinengewehr Kompanie mit dem Dienstgrad Gefreiter aktiver Soldat war. In derselben Kompanie diente auch sein Bruder Adolf Heling. Vermutlich haben damals alle aktiven Soldaten aus der Kirchengemeinde Brome-Altendorf diese Postkarte erhalten.

Die Postkarte wurde extra für die Soldaten gedruckt. Ausgeführt wurde der Druck vom Bromer Verleger und Buchhändler Wilhelm Süpke. Dass diese Postkarte extra als Feldpostkarte gedruckt wurde, lässt sich an zwei Aufdrucken erkennen: Zum einen ist über dem Adressfeld das Wort „Feldpostkarte“ bereits eingedruckt. Zum anderen findet sich oben auf der linken Seite der aufgedruckte Text:

Die Kirchengemeinde Brome-Altendorf grüßt ihre Söhne und Männer im Feld.

Auch einen persönlichen Gruß hat Pastor Türnau verfasst:

Herzlichen

Heimatgruß und

„Gott befohlen!“

sendet

Pastor Dr. Türnau

Links der handgeschriebene persönliche Gruß von Pastor Türnau, rechts die Adresse des Gefreiten Hermann Heling

Auf der Bildseite der Postkarte ist oben links ein von Pastor Dr. Türnau selbstgedichtes Gedicht zu lesen. Die beiden kolorierten Fotos zeigen die Altendorfer St. Pancratius-Kirche (links) und die Bromer Liebfrauenkirche (rechts). Das Foto der Bromer Kirche wurde vom ersten Stock des Pfarrhauses aufgenommen. Rechts weht eine Fahne (eventuell eine Reichsflagge) über dem heute nicht mehr existierenden Konfirmandensaal. Links am Bildrand ist der ebenfalls nicht mehr existierende Turm der Freiwilligen Feuerwehr Brome zu sehen.

Postkarte von Tülau-Fahrenhorst (1908)

Am 17. Juni 1908 schrieb Heinrich Heling (Altendorf) aus Tülau eine Postkarte an seinen Bruder Hermann Heling, der seinerzeit Soldat bei der Garde Maschinengewehr Abteilung Nr. 2 in Gr. Lichterfelde war. Er hielt sich wohl damals auf dem Truppenübungsplatz Döberitz auf, wie der Zusatz z.Z. in Döberitz vermuten lässt.

Der Text ist wenig spektakulär:

Lieber Bruder! Teile Dir hierdurch mit, daß ich von meiner Übung befreit worden bin. Soll nächstes Jahr aber bestimmt üben. Viele Grüße v. d. Hochzeit Dein Bruder Heinrich

Grüße v. G. Bromann

H. Ellenberg

Mit frdl. Gruß d. W. Jordan

Wir erfahren, dass Heinrich von einer Militärübung befreit wurde und er sich am Absendetag auf einer Hochzeit in Tülau befand. Wer geheiratet hat, wissen wir bisher nicht.

Grüße an den Empfänger fügten noch G. Bromann (aus Altendorf), H. Ellenberg und W. Jordan hinzu.

Zu erwähnen ist noch, dass es sich um einen Soldatenbrief handelte, der nicht frankiert werden musste. Der Poststempel von Tülau-Fahrenhorst zeigt das Datum 17.6.08 3-4N. – die Postkarte wurde demnach nachmittags zwischen 15 und 16 Uhr gestempelt und abgeschickt.

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