Spätestes seit der Einrichtung einer Postspedition in Brome im Jahr 1834 gab es hier einen regelmäßigen Verkehr von Postkutschen. Mit Postkutschen wurden allerdings nicht nicht Briefe und Pakete befördert, vielmehr gab es auch die Personenpost, die oftmals das einzige bequeme Transportmittel auf dem Land darstellten. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Eisenbahnnetz in Deutschland immer weiter ausgebaut, so dass vielerorts die Personenpost und damit die Postkutschenfahrten eingestellt wurden. Genau so war das auch in Brome: Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Wittingen-Brome am 15. September 1909 war ein regulärer Betrieb der Personenpost mittels Postkutschen überflüssig geworden. Am 30. September 1909 wurde die Personenpost Brome-Kunrau deshalb eingestellt. Der Bromer Tischlermeister Jungenitz hat aus diesem Anlass ein Gedicht geschrieben, das Werner Blanke verkürzt in seinem Buch zur Bromer Geschichte niedergeschrieben hat:
Seht ihr die Rosse samt dem Wagen? Zum letzten Mal fährt Krebs die Post.
Das Horn erklingt wie lautes Klagen, des Postillones Stolz und Trost.
Im Abendfrieden ruht die Au; doch Krebs stimmt manches Liedlein an,
In Jahrstedt, Germenau und Kunrau, die er nie mehr durchfahren kann.
Bei Kampsen wird es jetzt so stille. Drömlinger Hof, oft denk ich dran.
Wie schön bei Schültgen die Erholung! Schuld ist allein die Eisenbahn!
Sieh! Eine dicke heiße Träne rollt ihm nun in den Bart hinab;
Er beißt zusammen seine Zähne, bringt sein Gespann zu scharfem Trab.
Lebt wohl, ihr Leute! Früh und späte kamt ihr zu mir mit einem Brief.
Ich bracht‘ euch Brote und Pakete, nahm manchen mit, wenn er mich rief.
Leb wohl, du brave alte Kutsche, du lieber gelber Omnibus!
Hast mich gerüttelt und geschüttelt; doch heute ist für immer Schluss.
BLANKE, Werner, 2009. Die Geschichte des Ortes Brome und seiner Umgebung. Brome: MHV Brome. 2. überarbeitete Auflage, S. 220f.
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