Vom 26. Februar bis 2. März 1830 hatte der Flecken Brome unter einer beispiellosen Überschwemmung zu leiden. Mehr als 13 Wohngebäude wurden zum Teil erheblich beschädigt. Bereits einen Tag nach der Katastrophe wurde eine Schätzung der enstandenen Schäden durch die Bromer Handwerksmeister Maurermeister Thunecke und Tischlermeister Gottlieb Kausche vorgenommen. Hier sei die Aufstellung der Schäden wiedergegeben. Ergänzt wurden die Angaben um die heutigen Straßennamen und Hausnummern:

 rt [Reichstaler]ggr [Groschen]
Johann Heinrich Olland [Hauptstr. 1] Gastwirth. Die Dröschdiele ist gänzlich zernichtet[,] solches in Stand zu setzen
2
An der Grund-Mauer ist der Schaden taxiert2
12 Stück Lehm-Wände a. Stück 4 ggr2
Die übrigen Reparaturen und Wände5
Summa11
Heinrich Possiehl [Hauptstr. 9] von dem Hintergebäude ist der Schaden an der hintern Grund-Mauer
1
Johann Brohmann [Hauptstr. 13] an dem Hintergebäude ist der Schaden an der hintersten Grund-Mauer
112
Friedrich Isensee [Hauptstr. 23], ist der Kamin und der Kachelofen gänzlich ruiniert, wie auch die hinterste Grund-Mauer, solches ist von dem Maurermeister Thunecke taxirt zu
20
Heinrich Warnecke [Steimker Str. 1-4] 16 Stück Lehm-Wände zernichtet à  St. 3 ggr
2
Die anderen sämtlichen Reparaturen5
Die Dröschdiele gänzlich ruiniert 36 Fuß lang2
In dem kleinen Hause der Fußboden zernichtet5
3 Fd. Heu verdorben à Fd. 12 ggr112
Summa1512
Christoph Meyer [Steimker Str. 11] sein sämtliches Haus an Maurerarbeiten und Reparaturen
20
In der kleinen Stube der Fußboden ruiniert. Sie besitzt eine Länge von 14 Fuß und ist 10 Fuß breit à Fuß 1ggr220
Summa2520
Gottlieb Müller [Braunschweiger Str. 8] sein Haus ist der Schaden an Maurerarbeit taxirt zu3
Die Wohnstube ruiniert, der Fußboden hat eine Länge von 14 ½ Fuß und 12 ½ Fuß Breite à Fuß 1 ggr8
Summa11 
Heinrich Isensee [Bahnhofstr. 1], die Wohnstube gänzlich ruiniert und unbrauchbar. Sie enthält eine Länge von 17 Fuß und ist 13 Fuß breit à Fuß 1 ggr95
Dito eine kleine Stube 17 Fuß lang und 8 Fuß breit à Fuß 1 ggr418
Die sämtlichen Dielen zernichtet ist txirt zu5
Der Schornstein muß vom Grunde neu gemacht werden, ist von dem Maurermeister taxirt zu28
Unten im Hause sämtliche Wände zernichtet[,] dieses taxirt zu33
Summa7923
Friedrich Rosenmeyer [Braunschweiger Str. 7] ist sämtliche Mauerarbeit von Maurermeister Thunecke taxirt zu10
Summa10 
Denecke oder jetzt Remler [Bahnhofstr. 4] eine große Diele zernichtet taxirt zu3
Sämtliche Mauerarbeit taxirt zu5
Summa8
Carl Mertens [Mühlenstr. 1] eine große Diele zernichtet taxirt4
Der Fußboden im Boden zernichtet[,] dieser enthält 16 Fuß Länge und 14 Fuß Breite à Fuß 1 ggr98
16 Stück Wände gänzlich heraus à Wand 4 ggr216
Die anderen schadhaften Wände zu reparieren ist taxirt zu5
Summa21
Im Pfarr-Witwen-Hause [Steimker Str. 5] ist ein Fußboden gänzlich zernichtet, 17 ½ Fuß lang[,] 16 Fuß breit à Fuß 1 ggr1116
In der Kammer den Fußboden zerrissen 13 Fuß lang 10 Fuß breit à Fuß 1 ggr510
Diele zernichtet ist taxirt zu112
An sämtliche Mauerarbeit5
Summa2314
Friedrich Thesmer oder Wittwe Thesmer [Mühlenstr. 3] die Wohnstube der Fußboden darin gänzlich zernichtet[,] solcher enthält eine Länge von 15 Fuß und Breite 12 F. à Fuß 1 ggr.712
In der Kammer den Fußboden zernichtet[,] dieser enthält eine Länge von 15 F. und Breite 7 Fuß à Fuß 1 ggr49
Eine große Diele zernichtet ist taxirt zu2
34 Stück Wände von Lehm sind gänzlich zernichtet[,] sind taxirt à Wand 4 ggr46
Die übrigen Stuben, Ofen, Feuerheert und noch schadhafte Wände20
Die Hausthür ganz zerrissen und unbrauchbar vorgefunden ist, ist taxirt zu12
In dem kleinen Hause ist dann noch an Schaden vorgefunden: Die Haußdiele1
Sämtliche Reparaturen Schornstein, Feuerheert und Wände, an Mauerarbeit10
Hierin im Fußboden, den Sand unten heraus gespült, und etwa Schaden ist taxirt zu18
Demselben ist noch 10 Fuder guter Dünger weggetrieben, ist taxirt à Fuder 1 rth.10
Ferner an ihrem Stein-Pflaster Schaden gelitten, solches ist taxirt zu312
Summa651
Gemeinheitswege auf dem Steimker Weg ist an Sand weggetrieben 200 Fuder à Fuder 16 ggr50
Auf dem Bullendammer Wege fehlten Sand[,] welcher dieses Wasser weggetrieben 400 Fd. à Fuder 8 ggr1338
Auf dem Boxbartschen Weg [Beginn Salzwedeler Str. Richtung Jübarscher Weg] 80 Fuder Sand weggetrieben à Fuder 4 ggr138
Summa  515 2

Auf der folgenden Karte aus dem Jahr 1826 wurden die Flutschäden an den einzelnen Hofstellen eingezeichnet. Die größten Flutschäden waren an der Mühlenstraße, der Steimker Straße und der unteren Braunschweiger Straße zu verzeichnen.