Ein Blog des Museums- und Heimatvereins Brome e.V.

Autor: Jens Winter (Seite 1 von 27)

Heling in Altendorf – Glasnegative von vor 100 Jahren

Im Hause Heling in Altendorf haben wir mehrere Pappschachteln mit insgesamt 57 Glasnegativen sichern können, die sicherlich von einem Familienmitglied der Familie aufgenommen wurden. Vermutlich besaß Heinrich Heling sen. (1883-1926) oder einer seiner Brüder – Adolf (1891-?) und Hermann (1886-1957) – einen Fotoapparat. Die Glasnegative deuten darauf hin, dass die Aufnahmen mit einer Plattenkamera gemacht wurden. Möglicherweise hatte der Fotograf auch ein eigenes Fotolabor.

Die allermeisten Aufnahmen zeigen Soldaten. Einige zeigen auch zivile Einzelpersonen oder Gruppen von Zivilpersonen. Eine Aufnahme wurde eindeutig in Altendorf vor der Gastwirtschaft Heling gemacht. Zu sehen sind acht Männer und ein kleiner Junge, die vor dem Eingang der Gastwirtschaft stehen. Im Hintergrund im Türeingang stehen noch zwei Frauen. Zwei der Männer tragen Jagdgewehre. Zwei andere Männer sind in Militäruniform gekleidet. Die Aufnahme dürfte auf die Zeit des 1. Weltkrieges (1914-1918) zu datieren sein.

Handelt es sich bei dem kleinen jungen vielleicht um Heinrich Heling jun. (1913-2001)? Steht er eventuell bei seinem Vater Heinrich Heling sen.? War Heinrich Heling sen. vielleicht auf Heimaturlaub während des 1. Weltkrieges und das Foto wurde aus diesem Anlass aufgenommen? Ist der Soldat rechts vielleicht Adolf Heling oder Hermann Heling, die beide Soldaten Unteroffizier in der 3. Maschinengewehr-Kompagnie im Reserve Infanterie Regiment Nr. 73 war? Oder handelt es sich bei beiden Soldaten um die beiden Brüder Adolf und Hermann?

Der zweite Mann von links mit Gewehr könnte Gustav Bromann sein, so schreibt Gerd Blanke.

Das Foto gibt doch einige Rätsel auf, aber ist es dennoch Wert gezeigt zu werden.

Gaststätte Heling in Altendorf

Spruchbalken an der Gaststätte Heling in Altendorf (Oktober 2025 – Foto Jens Winter)
Segensspruch über der Haustür: An Gottes Segen, ist alles gelegen (Oktober 2025 – Foto Jens Winter)
Gaststätte Heling in Altendorf (1951) – Über der Tür hängt ein großes, vermutlich einst beleuchtetes Schild mit der Aufschrift: Gaststätte Heinrich Heling – Wittingen Bier.
Gaststätte Heling (undatierte Aufnahme, vermutlich 1980er Jahre)

Das Wohnhaus Altendorfer Str. 2 wurde 17. Mai 1865 von Johann Heinrich Gottlieb Massien und seiner Ehefrau Catrine Dorothea geb. Jürgens errichtet. Der ausführende Zimmermeister war H. Borchers. Dies alles können wir aus dem Balkenspruch an der Hausfront lesen.

Die Tochter der Eheleute Massien, Luise Sophie Marie Massien (1860-?), heiratete am 4. August 1882 den in Jübar gebürtigen Johann Heinrich Heling (1857-1924), der die Wirtschaft seiner Schwiegereltern übernahm. Bis vor Kurzem befand sich der Gebäudekomplex im Besitz der Familie Heling. Aus den Gebäuden konnte der MHV Brome mit Genehmigung des neuen Besitzers Julian Bromann-Behrens u.a. zahlreiche Fotos und Dokumente sichern, die nun im Archiv Museum Burg Brome gesichtet und für die Nachwelt gesichert werden. Die beiden Schwarz-Weiß-Fotos sind Fundstücke aus dem Haus.

Historische Postkarte (gelaufen 1912) – Links oben ist die Gaststätte Heling zu sehen. Auf der Straße davor hält die Postkutsche von Brome nach Wittingen. Rechts unten ist Helings Garten gegenüber der Gaststätte zu erkennen. Später muss sich dort einmal ein Saal befunden haben, auf dem vor 1938 die ersten Kinofilme im Raum Brome gezeigt wurden. Auch eine Kegelbahn gab es damals bei Helings.

Korndreschen in Tülau (um 1930)

Otto Schulze aus Tülau, auch „Dreschmaschinenschulze“ genannt, steht an seinem Trecker, während das Getreide gedroschen wird. Die Dreschmaschine der Marke „Heinrich Lanz Mannheim“ steht an der Hauptstraße, die Bäume links gehören zur alten Schule.

Schön zusehen ist das Kuhgespann vor dem Leiterwagen und der lange Keilriemen zum Antrieb der Dreschmaschine. Leider ist das Foto undatiert. Vorsichtig schätzen wir die Entstehung auf um 1930.

Hochwasser in Brome 1940 und 1941

Bis zum Bau der beiden Ohreseen gab es in Brome regelmäßig Hochwasser, besonders zur Zeit der Schneeschmelze. Das letzte bekannte Hochwasser war im Jahr 1969.

Schuhmachermeister Willi Mosel (1924-2001) war seit seiner Jugend ein begeisterter Fotograf. So hat er einige bedeutende Ereignisse der Bromer Geschichte fotografisch festgehalten. Das Hochwasser im Jahr 1940 hat er mit folgendem Foto dokumentiert:

Hochwasser in der Steimker Straße (genannt Wasserstraße) 1940

Vom Hochwasser im darauffolgenden Jahr hat Willi Mosel zwei Fotos aufgenommen:

Untere Bahnhofstraße – links der Kinohof, rechts die Tankstelle von Max Fritzenschaft (1941)
Blick über das überschwemmte Brome. Standort bisher unidentifiziert (1941)

Kutsche aus Brome (um 1888)

Uns wurde kürzlich die Übernahme eine Kutsche angeboten, die nach Einschätzung des Kutschenexperten Günzel von der Schulenburg auf das Jahr 1888 datiert wird. Leider können wir das tolle Angebot aus Platzgründen nicht annehmen.

Die Kutsche wurde vom Bromer Wagenbauer W. Wagner gebaut. Sein Betrieb befand sich in der Salzwedeler Straße 3. Eine Inschrift am Haus zeugte vor einigen Jahren noch von diesem Betrieb. Hier sind wir noch auf der Suche nach einem Foto des Gebäudes mit der Firmeninschrift!

Leider haben wir im Museum Burg Brome fast keine Informationen zu W. Wagner.

Hier Fotos der um 1888 in Brome hergestellten Kutsche zur Dokumentation:

Wir danken dem derzeitigen Eigentümer Herrn Eicke für das großzütige Angebot und die Möglichkeit zur Dokumentation dieses einzigartigen Stückes Bromer Heimatgeschichte!

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