Im Haus Heling in Altendorf konnten wir auch zahlreiche Feldpostbriefe aus dem 1. Weltkrieg sichern. Hier seien zwei Feldpostbriefe beispielhaft wiedergegeben. Das Sichten und Sortieren der Briefe wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Die drei Brüder Heinrich, Hermann und Adolf Heling waren alle Soldaten im 1. Weltkrieg. Hermann und Adolf dienten in der gleichen Einheit – der 3. Maschinengewehrkompanie des Reserve Infanterie Regiments 73. In welcher Einheit Heinrich Soldat war, werden wir noch ermitteln! Die beiden Schwestern Marie (Mariechen) und Frida lebten damals noch zu Hause in Altendorf.
Der erste Brief, der zum ein Schreiben von Mariechen Heling und ihrer Mutter und zum anderen ein Schreiben von Frida Heling an ihren Bruder enthält, datiert auf den 3. März 1915. Hier die beiden Glückwunschbriefe im Wortlaut (Rechtschreibung und Zeichensetzung folgen dem Original):
Altendorf, den 3. März 1915.
Mein lieber Bruder Adolf.
Zunächst danke Dir herzlich für die schöne Karte die du mir gesandt hast aus Feindesland. Tut nur allen sehr leid, daß es Euch jetzt so schlecht geht, hoffentlich ändert sich Eure Lage bald wieder daß Ihr wieder in bessere Stellung kommt.
Möge Dich lieber Adolf, doch der liebe Gott weiter behüten, wie er es bis heuer getan hat.
Und nun lieber Adolf, will ich herzlich gratulieren zu Deinem Geburtstage und wünsche Dir alles Gute, viel Glück und Segen. Wie ganz anders ist es doch in diesem Jahre. Hätte doch man dieser schreckliche Krieg bald ein Ende.
Heinrich Dürrheide ist auch krank, kommt nun hier her nach Deutschland hat einen Doppelbruch soll hier operiert werden ist ja auch sehr traurig.
Franz Erdmann ist eben hier läßt auch vielmals grüßen.
Soeben wie ich noch beim schreiben bin, bekamen wir noch eine Menge Karten von Euch, Mama und wir alle freuen uns dann immer sehr. Wäre doch ein großes Glück wenn Ihr nun rauskämt aus den Schützengräben u. Erdhöhlen, den Donnerstag muß Otto auch zur Stellung nach Salzwedel. Hoffentlich braucht er nicht auch noch fort.
Nun tausend herzliche Grüße u. Gratulationen von Deine Schwester Mariechen und Mama
Lieber Adolf gratuliere herzlich zum Geburtstage, hoffentlich können wir Deinen Geburtstag noch recht hoff [sic!] zusammen feiern. Danke herzlich für Deine schöne Karte die Du mir geschickt hast. Du schreibst doch ihr wart jetzt in den Argonnen da muß es doch schrecklich sein. Hoffentlich nimmt dieser Krieg doch bald ein Ende, daß ihr alle gesund und munter wieder zurück kehrt.
Sei vielmals gegrüßt von Deine Schwester Frida
Schönen Gruß an Hermann u. Carl Müller.
Hoffentlich schreibst du uns bald wieder.
Ein weiterer Brief datiert auf den 11. Februar 1917 und war an die beiden Unteroffiziere Adolf und Hermann Heling bei der 3. Maschinengewehrkompanie des RIR 73 adressiert. Absender war ihre Schwester Frida Heling. Grüße ließen am Ende aber auch ihre Mutter, ihre Schwester Marie sowie ihre Schwägerin Luise Heling und der Neffe Heinrich Heling ausrichten. Den familiären Kontext mit Gladdenstedt und Jübar konnten wir bisher nicht ermitteln. Hier nun Scans des Briefes und der Text im Wortlaut:



Lebt Wohl
Auf Wiedersehen
Altendorf, den 11.2.1917.
Liebe Adolf u. Hermann.
Euch zu Nachricht das Mariechen und Mama heute nach Gladdenstedt waren. Freitag war Herr Pastor Brammer auch bei uns, und wollte Mariechen besuchen. An denselben Tage Telephonierte auch Pastor Dieckmann von Jübar, Mariechen oder Mutter möchten doch Sonntag nach Gladdenstedt kommen. Hätte etwas mit Sie zu besprechen wegen der Wohnung. Heute in 14 Tagen findet die Gedächtnisfeier für Otto in Jübar statt. Schade das Ihr nicht hier sein könnt zu der Gedächtnisfeier. Der Pastor von Jübar hat auch Mariechen gebeten möchte gern ein Bild von Otto haben. Friedrich Knoke ist jetzt auch schon Arttilerist geworden, ist eben in Berlin. War heute hier hatte einen Sonntag Urlaub. Muß jetzt schicken ist 10 Uhr. Grüße auch bitte hier Oreanus und Niebuhr von Uns. Sagt man zu Oreanus würden uns sehr freuen, wenn er uns mal wieder besuchen würde. In tiefen Schmerz [unleserlich] Frida
Gruß von Mutter Mariechen Louise u. Heiny.
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