Bisher ist nicht allzuviel bekannt über den Bromer Galgen und vollstreckte Todesurteile im Gericht Brome. Sicher ist, dass der Bromer Galgen dort gestanden hat, wo die heutige Bundesstraße B244 von den Einkaufsmärkten kommend in Richtung Zicherie eine Linkskurve macht. Das dortige Flurstück wird auch heute noch als Gerichtsfeld bezeichnet. Ob der Galgen nun links oder rechts der heutige Straße befunden hat, ist nicht sicher.
In den historischen Akten zur Bromer Geschichte sind allerdings Hinrichtungen am Bromer Galgen zu finden. So wurde 1596 Jürgen Wendt wegen Diebstahls gehenkt. Aus dem gleichen Grund wurde 1602 auch der „Blinde Peter“ hingerichtet. Im Januar 1696 wurde dann ein namentlich nicht bekannter Bromer Bürger hingerichtet, der seine Frau mit dem Dreschflegel erschlagen hatte. Im Oktober 1696 dann der abgesetzte Küster aus Tylsen bei Salzwedel, der hier in Brome festgenommen und wegen seiner zahlreichen Delikte hingerichtet wurde.
Eine andere Art der peinlichen Strafen wurde am Bromer Galgen im Jahr 1677 vollstreckt. Eine namentlich unbekannte Frau wurde wegen uns nicht überlieferter Vergehen ohne Staupenschlag aus Brome verwiesen. Sie durfte also auf Lebzeit nicht mehr nach Brome kommen. Einen Staupenschlag kann man sich als Auspeitschung vorstellen. Diese Bestrafung war besonders entehrend, weil der Verurteilte ja durch die Peitsche indirekt in Berührung kam mit dem Scharfrichter. Die hier verurteilte Frau hatte also Glück, dass nicht zum Staupenschlag verurteilt wurde. Sie wurde durch ihre Strafe also nicht entehrt. Und auch die Schmerzen wurde ich natürlich erspart
Einen hier vor Ort lebenden Scharfrichter gab es allerdings nicht in Brome. Vielmehr wurde ein Scharfrichter aus einem anderen Ort geholt, um hier die Urteile zu vollstrecken. Woher genau, ist bisher nicht bekannt.
Auf mehreren historischen Karten ist der Bromer Galgen abgebildet. Als Beispiel sei hier nur die Karte von Strauß aus dem Jahr 1688 gezeigt. Das Original der Karte befindet sich im Hauptstaatsarchiv Hannover. Eine digitale Kopie ist im Archiv des MHV Brome zu bewundern.
Schreibe einen Kommentar