Im letzten Jahrhundert war der Otter aus unserer Region scheinbar verschwunden, erst ab 2008 lebt er wieder in der Ohre bei Altendorf. Das ist durch zahlreiche Beobachtungen, Fotos und Kotfunde nachgewiesen. Den Lebensraum konnte er durch die Bautätigkeit des Bibers zurückerobern. Dieser hat im Naturschutzgebiet die Ohre durch Dämme gestaut. Im den neu gebildeten Flachgewässern können sich Jungfische ideal entwickeln. Wo vermehrt Fische sind, finden sich auch die ein, die davon leben, wie Reiher, Eisvogel und Otter. Dadurch, dass der Mensch in die Landschaft dort nicht eingreift und „aufräumt“, gibt es durch umgefallene Bäume, zahlreiche Büsche und Uferhöhlungen ausreichend Verstecke, die der Otter bei seiner Nahrungssuche benötigt.
Die Tiere waren bei uns fast ausgerottet. Ihr unglaublich dichtes Fell mit mehr als 1.000 Haaren pro mm² war früher sehr begehrt, um Pelze herzustellen. Außerdem wurden Otter als Nahrungskonkurrenten des Menschen bejagt. Heute steht das immer noch seltene Tier ganzjährig unter Schutz.
Als Nahrung dienen dem Wassermarder neben Fischen auch Frösche und wirbellose Tiere wie Schnecken. Egal, was das Tier gefressen hat, der Kot hat immer den gleichen Geruch. Ursache dafür ist ein Darmenzym.
Da Otter meistens nachtaktiv sind, gelingt eine Beobachtung in freier Natur relativ selten. Das Foto entstand im Sommer 2015 durch Zufall, denn eigentlich wollte ich an einem Teich bei Altendorf ein Grünfüßiges Teichhuhn fotografieren, dessen Existenz von einem Bekannten angezweifelt wurde. Als sich das Schilf im Teich bewegte, drückte ich auf den Auslöser der Kamera und konnte so mehrere Bilder vom Otter schießen, der neugierig in Richtung des Klickgeräusches blickte. Gleich darauf muss ich den Otter durch eine Bewegung erschreckt haben, denn er tauchte plötzlich wieder ab.
Die Tiere sind äußerst beweglich, an Land wie im Wasser, fast 30 km/h ist ein Tier an Land schnell. Beim Tauchen können sie bis 8 Minuten unter Wasser bleiben. Ein Otter kann bis zu einem Meter lang und ca. 20 kg schwer werden. Bedingt durch den hohen Stoffwechsel müssen die Tiere 15 Prozent ihres Körpergewichts pro Tag fressen. Daher ist das Erscheinen eines solchen Tieres in Fischzuchtbetrieben und Angelgewässern wie den Ohreseen nicht gern gesehen.
Trotzdem muss der Mensch lernen, wieder mit seinen Nahrungskonkurrenten wie z.B. Otter, Reiher, Kormoran oder Wolf zu leben, da sie ein Teil unserer Natur sind und wichtige Aufgaben in der Nahrungskette erfüllen.
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