Ein Blog des Museums- und Heimatvereins Brome e.V.

Kategorie: Flecken Brome (Seite 1 von 21)

Hochwasser in Brome 1940 und 1941

Bis zum Bau der beiden Ohreseen gab es in Brome regelmäßig Hochwasser, besonders zur Zeit der Schneeschmelze. Das letzte bekannte Hochwasser war im Jahr 1969.

Schuhmachermeister Willi Mosel (1924-2001) war seit seiner Jugend ein begeisterter Fotograf. So hat er einige bedeutende Ereignisse der Bromer Geschichte fotografisch festgehalten. Das Hochwasser im Jahr 1940 hat er mit folgendem Foto dokumentiert:

Hochwasser in der Steimker Straße (genannt Wasserstraße) 1940

Vom Hochwasser im darauffolgenden Jahr hat Willi Mosel zwei Fotos aufgenommen:

Untere Bahnhofstraße – links der Kinohof, rechts die Tankstelle von Max Fritzenschaft (1941)
Blick über das überschwemmte Brome. Standort bisher unidentifiziert (1941)

Kutsche aus Brome (um 1888)

Uns wurde kürzlich die Übernahme eine Kutsche angeboten, die nach Einschätzung des Kutschenexperten Günzel von der Schulenburg auf das Jahr 1888 datiert wird. Leider können wir das tolle Angebot aus Platzgründen nicht annehmen.

Die Kutsche wurde vom Bromer Wagenbauer W. Wagner gebaut. Sein Betrieb befand sich in der Salzwedeler Straße 3. Eine Inschrift am Haus zeugte vor einigen Jahren noch von diesem Betrieb. Hier sind wir noch auf der Suche nach einem Foto des Gebäudes mit der Firmeninschrift!

Leider haben wir im Museum Burg Brome fast keine Informationen zu W. Wagner.

Hier Fotos der um 1888 in Brome hergestellten Kutsche zur Dokumentation:

Wir danken dem derzeitigen Eigentümer Herrn Eicke für das großzütige Angebot und die Möglichkeit zur Dokumentation dieses einzigartigen Stückes Bromer Heimatgeschichte!

Brief derer von der Schulenburg auf Beetzendorf und Apenburg an die von Bartensleben, Erbsassen zu Wolfsburg und Brome (1645)

Im Archiv Museum Burg Brome wird ein Interessanter Brief derer von der Schulenburg auf Beetzendorf und Apenburg an die von Bartensleben, Erbsassen zu Wolfsburg und Brome, aufbewahrt.

Im Jahr 1583 erwarb die Familie von Bartensleben Burg und Flecken Brome von denen von dem Knesebeck. Die Wolfsburg und Vorsfelde gehörten ihnen damals bereits seit Generationen. Mit dem Kauf von Brome konnten die von Bartensleben ihr Territorium nach Norden ausweiten.

Aber auch in der Altmark hatten die von Bartensleben Besitzungen, wie auch aus dem Brief hervorgeht. So gehörten im Jahr 1608 von den acht Ackerleuten in Hohentramm (zwischen Beetzendorf und Apenburg) fünf denen von Bartensleben. Die drei anderen gehörten denen von der Schulenburg.

Das überlieferte Schreiben stammt aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648), durch den auch in unserer Heimat großer Schaden entstanden ist. So waren im Jahr 1671 von den Hohentrammer Höfen noch immer zwei wüst.

Der Brief wurde von denen von der Schulenburg auf Beetzendorf und Apenburg an die von Bartensleben, Erbsassen auf Wolfsburg und Brome am 29. März 1645 verfasst. Der genaue Inhalt scheint eine Bagatelle gewesen zu sein. Der Hohentrammer Schulze hatte unrechtmäßig einige Untertanen derer von Bartensleben gepfändet und auch noch den Herren von Bartensleben beleidigt. Die Beleidigung leugnete der Hohentrammer Schulze jedoch. Die Pfande waren, als der Brief geschrieben wurde, bereits zurückgegeben worden. Dies teilten die von der Schulenburg ihren entfernte Verwandten, denen von Bartensleben, mit. Sie riefen quasi dazu auf, den Schulzen wegen der ausgesprochenen Beleidigungen zu bestrafen.

Interessanteweise wurde der Empfänger des Briefes als „Oheimb“ -als Onkel. Die genaue Verwandtschaft ließ sich bisher nicht ermitteln.

Der Empfänger des Briefes auf Wolfsburg und Brome gibt einige Rätsel auf, da es bisher keinen zuverlässigen Stammbaum der Familie von Bartensleben gibt. Klar ist, dass Günther X. von Bartensleben (1558-1597) zwei überlebende Söhne hatte, nämlich Achatz und Güntzel von der Schulenburg. Leider kennen wir die Lebensdaten der beiden Brüder bisher nicht genau. Fest steht aber, dass Achatz von Bartensleben bereits vor Ostern 1638 verstorben sein muss, denn in der „Kornrechnung des Achatz von Bartensleben“, die sich im Adeligen Archiv Nordsteimke befindet, wird seine Witwe Catharine Dorothee von Bartensleben, geb. von Kotze, als Empfängerin der Abgaben zwischen Ostern 1638 und 1639 genannt. Deren Sohn Hans Daniel von Bartensleben (1633-1689) war damals noch minderjährig. Ob Hans Daniel noch weitere Geschwister hatte, ließ sich nicht ermitteln.

Möglich erscheint, dass der Brief an Güntzel von Bartensleben adressiert war, der nach dem Tode seines Bruders das männliche Oberhaupt derer von Bartensleben gewesen sein muss. Er war der Onkel von Hans Daniel von Bartensleben, der später das Familienoberhaupt derer von Bartensleben wurde.

Hier nur der doch eher banale Text des Briefes in einer zeilengenauen Abschrift:

Weß alß dann schlieslich gestern, vnß einschreiben von Herrn Haubt-

man eingehändiget, darauß wier die Excessl, so der Schultz

zu Hohen Tramme, wieder ihre vnterthanen alda verübet

vernommen, So haben wier denselben darüber zue

rede gesetzet, vnd ihme seinen vnfug mit gebührenden ernst

vnd misfallen hart verwiesen, seind darauff berichtet, daß

ihren vnterthanen die Genommene pfande bereits restituiret,

Dar, wie der die Oheimb aber ausgestoßenen reden, wil der

Schultze gar nicht gestendig sein, sondern thuet dieselbe sim-

pliciter inß Leugnen stellen, könte ihm nun ein solches

über bracht werden, so soll er daruber angesehen vnndt

bestraffet werden, Dieseß wier dem Oheimb

frl. nicht vorhalten wollen, vnndt pleiben ihm zue dinste

stets bereit vunndt willig, Betzendorff den 29ten

Marty Ao. 1645

deß Oheimbs

der

Sambt liche von der

Schulenburgk auff Bet-

zendorff vndt Apen-

Burgk.

An

[Günt]zeln von Bartenschleben

[au]f Wolffßburg vnd

[Br]ohme erbsaßen

Jäger Hermann Krause – gefallen am 18. September 1918 in Épehy (Frankreich)

Hermann Friedrich Wilhelm Krause wurde am 7. Dezember 1897 in Brome als Sohn des Töpfermeisters Hermann Krause und seine Frau Marie geb. Jürgens geboren. Nach dem Besuch der Bromer Schule machte Hermann Krause jun. eine Ofensetzerlehre im väterlichen Betrieb in seinem Elternhaus Junkerende 3.

Am 21. Oktober 1916 ist er im Alter von 18 Jahren in das stehende Heer eingetreten beim Rekrutendepot des 1. Jäger-Ersatz-Bataillons Nr. 10 in Goslar.

Hermann Krause (rechts) während seiner Grundausbildung Ende 1916/Anfang 1917

Nach einer kurzen, rund zweimonatigen Ausbildung rückte Hermann Krause mit seiner Kompanie an die Ostfront nach Rumänien. Im Jahr 1918 wurde seine Einheit dann in Frankreich eingesetzt.

Hermann Krause im Kriegsjahr 1917

Vom 25. Juni bis 14. Juli 1918 war Hermann Krause während seines Urlaubs das letzte Mal in Brome. Dort entstand folgende Fotografie:

Letzte Fotografie von Hermann Krause (Juni/Juli 1918). Oben an seiner Uniformjacke trägt er die Bandspange zum Eisernen Kreuz II. Klasse, unter das Verwundetenabzeichen in Schwarz.

Seinen letzten Brief schickte er am 25. August 1918 an seine Schwester Emmy. Darin wird deutlich, dass er nicht unbedingt von seinem Überleben ausging:

Schützengraben, den 25.8.18.

Liebe Emmy!

Zunächst meinen herzl. Dank für Deinen lieben Brief vom 18.8. Wie Du schreibst[,] geht es Dir und allen zu Hause recht gut, was auch bei mir der Fall ist. Mein Arm ist so einiger maßen wieder heil. Wir sind immer noch in Stellung, dachten doch abgelöst zu werden[,] aber wird wohl noch eine Zeit dauern, na die hauptsache gesund bleiben.

Wir sind immer noch in der Somme Gegend. Habt ihr meine Briefe alle erhalten. Von Euch bekamm ich gestern auch sehr viel Post, einen von Manda vom 16.[,] einen von Mimmi vom 18. herzl Dank., freut mich immer[,] wenn ich lese[,] das es Euch in der Heimat gut geht. An Karl konnte ich leider nicht schreiben, habe seine Ad[dresse] nicht[,] müßt sie mir gleich schreiben. Von Willy bekamm ich gestern auch einen Brief, er muß besoffen gewesen sein[,] als er den geschrieben hat, er schreibt Gefrt. Krause. L. Emmy Ihr müßt meine schlechte Schrift entschuldigen[,] hier geht es nicht besser, Gott möge doch bald den langersehnten Frieden kommen lassen, habe ich keine Lust mehr zu diesem schwindel. Am 22. habe ich an Pappa ein Paket mit Taback abgeschickt[,] hoffentlich kommt es an. Von Robert bekamm ich auch eine Karte, er schreibt, das er Pappa zum Geburtstag geschrieben hat, und ob ich mein Urlaub gut zu Hause verlebt habe.

Nun liebe Emmy gratuliere ich herzl. zu Dein Geburtstag, und wünsche Dir von Herzen alles gute, das Du diesen tag noch recht oft, mit Deinen lieben Eltern und Schwestern verleben kannst. Wollte könnte bei Euch in der Heimat sein, aber war Gott trift[,] ist wohl getahn! Nun feiert Dein Geburtstag so gut es geht, in Gedanken bin ich bei Euch. Ich werde man auch bald 21 Jahr, und muß meine Jugend hier in Feindesland zubringen! Wenn Du nun an Karl schreibst[,] grüße Ihn, und schuldige mich[,] das ich nicht schreiben konnte. Habe hier in Stellung wenig Zeit zum schreiben, also nur an Euch!

Nochmals herzl. Glückwunsch zum Geburtstag!

Gruß an Mamma, Papa, Mimmi, Manda.

Und Du liebe Emmy nun 1000 herzl Grüße von

Deinen lieben Bruder Hermann.

Wer weiß[,] ob wir und Wiedersehen!

Heute ist ja auch Sonntag, in Deutschland.

Paket No. 35 erhalten[,] 31 noch nicht.

Am 18. September 1918 ist Hermann Krause in der Nähe des Dorfes Épehy (Frankreich) gefallen. Zwei Kameraden berichten in Briefen an seine Eltern über seinen Tod. Hier zunächst zwei Briefe von Paul Schulze:

Werte Familie Krause!

Mache Euch hiermit die traurige Mitteilung, daß Euer lieber Sohn Hermann am 18.9. morgens um 7 Uhr den Heldentod für sein Vaterland durch mehrere Granatsplitter gestorben ist. Ich selbst bin mit Eurem lieben Sohn Hermann fast zwei Jahre bei einer Kompanie zusammen gewesen, wir waren beide die besten Freunde, haben beide immer zusammen Posten gestanden, und hat einer für den andern gesorgt. Und ich habe Hermann versprechen müssen, wenn ihn was passiert, seine Eltern Mitteilung zu machen, ich hätte es Euch schon gern eher mitgeteilt, aber es ging alles drunter und drüber her, der Engländer griff dauernd an und man konnte keine Post los werden. Am 21.9. abends wurde ich durch Granatsplitter in die rechte Schulter verwundet, und bin jetzt hier im Lazarett angekommen. Es ging böse her, an der der Front, und haben schwere Tage müssen durchmachen.

Werte Familie Krause!

Es war am 18. Sept. morgens. Ich stand mit Eurem Sohn Hermann auf Posten, um 6 Uhr legte der Engländer starkes Artilleriefeuer auf unsere Stellung, und griff mit starken Kräften an, wir konnten die Stellung nicht mehr halten, rechts war der Engländer schon in unser Graben drin, und wir mußten zurück gehen. Beim zurück gehen schlug eine Granate dicht bei Hermann und mich ein, Hermann war sofort tot, ich habe seine Wertsachen abgenommen, und [wir] haben ihn dann beerdigt. Der Ort heißt, wo er begraben liegt[,] Epihy, zwischen Peronne und Cambrai. Wir waren immer zusammen wie zwei Brüder und war mir so schwer zu Mute, als wenn es mein Bruder gewesen wäre.

Werte Familie Krause!

Habe hier sämtliche Wertsachen von Eurem lieben Sohn Hermann. Wollte dieselben an der Schreibstube abgeben, hatte keine Gelegenheit zu, weil ich verwundet wurde, und nicht zur Schreibstube zurück gekommen bin. Sämtliche Wertsachen sind zwei Brieftaschen mit sämtlichen Briefsachen und Photographien, Uhr mit Kette, Fingerring, Messer, Erkennungsmarke, Portomane mit 24,50 M, Zigarettendose und Brustbeutel mit Heiligenbrief. Wenn es Euch nicht zuviel Umstände macht, hätte ich es gern, damit die Sachen alle richtig in Euer Hand kommen, persönlich abholen würdet von hier, oder soll ich dieselben als Wertpaket per Post schicken. Schreibt doch bitte darüber bescheid.

Außerdem hat Euer Sohn Hermann noch mehre rückständige Löhnungen von der Kompanie zu bekommen, in Stellung haben wir keine Löhnung bekommen, dieselbe wird Euch der Komp. Feldwebel schon noch schicken.

Nun will ich schließen und tröste Euch allen mit Worten:

„Waß Gott tut das ist wohl getan.“ Er ist in Gotteshand gestorben und hat sich nicht brauchen quälen.

Auf Wiedersehen!

Seit gegrüßt von Hermanns guten und treuen Freund

Jäger Paul Schulze

Vereinslazarett Datteln (Westfalen)

(Bitte bald antworten)

Datteln, den 4.10.1918

Werte Familie Krause!

Ihren lieben Brief vom 1.10.so eben erhalten. Das Euch die Nachricht von Euren lieben Sohn Hermann tief erschüttert hat, will ich gern glauben, denn Hermann hatte schon vorher mal gesagt, wenn ich mal nicht wieder kommen sollte, waß werden blos meine lieben Eltern und Schwestern machen. Hermann selbst war ein guter und friedlicher Kamerad. Ich bin mit Hermann fast zwei Jahre zusammen gewesen, wie zwei Brüder, und es ist kein Tag vergangen, das wird nicht von unser liebes Elternhaus und liebe Heimat unterhalten hätten, und es sorgte immer einer für den andern. Als Hermann dies traurige Los traf, hätte ich ihn gern geholfen, aber es war keine Rettung mehr, er war in derselben Sekunde gleich tot. Er hatte einen Granatsplitter im Kopf, und paar Splitter in die Brust. Hermann war gleich tot, er hat kein Wort mehr gesprochen, er hat einen sehr leichten Tod gehabt, und hat sich nicht ein bischen brauchen quälen. Außerdem war Hermann nicht in bischen zerrissen und hat sich vorher nichts lassen merken, das Ihn solch Schicksal treffen würde. Nur längere Zeit vorher, sagte Hermann mal „Er käme doch nicht wieder, und er wäre mit diesen Gedanken ins Feld gegangen.“ Und ich habe dadrauf zu Hermann gesagt, er solle sich doch nicht mit solchen Gedanken rum tragen. Hermann hat ein einzelnes Grab, neben ihn liegen noch zwei deutsche Helden. Das Grab ist etwas außerhalb von Epihy, an der Straße, unter einen Baum, auch hat Hermann ein Kreuz, darauf steht geschrieben: „Hier ruht ein tapfrer Held, der Jäger Hermann Krause, 4. Comp. Res. Jäger Battl. 10. Er starb den Heldentod für sein geleibtes Vaterland am 18. Sept.“

Werte Familie Krause!

Zwei Stunden später, nach dem wir Hermann beerdigt hatten, griff der Engländer wieder an, und wir mußten unsre Stellung wieder aufgeben, weil wir zu schwach waren. Am 21.9. als ich verwundet wurde, lag Epihy 3-4 km schon vor unsrer Stellung, und der Engländer hatte alles besetzt. Eine Photografie vom Grabe zu machen, war nicht möglich, da kein Photograf gleich da war, und er Engländer da alles besetzt hat. Wie die Zeitung jetzt schreibt, sind unsre da noch weiter zurückgegangen. Ich hätte das Grab gern lassen Photografieren, aber es ging mit besten Willen nicht, und es tut mir leid, das ich Euch diesen Wunsch nicht erfüllen konnte.

Ein anderer Kamerad namens Wilhelm Schulz stellt Hermann Krauses Tod etwas anders dar, allerdings war er kein Augenzeuge, sondern hat seine Informationen von anderen Kameraden bekommen:

10/10.18.

Liebe Familie Krause!

Ich habe gestern Euren Brief vom 27.9. erhalten. Ihr fragt nochmals an über Hermann[,] werde Euch auch genau schreiben[,] was ich von denen gehört habe[,] der bei ihnen wahr, ich wahr nicht selbst bei ihnen[,] denn ich wahr bei den Trupptieren[,] wie Euch doch Hermann auch geschrieben hatte. Ich habe es mir aber genau erzählen lassen von den Jäger Schneider[,] der wahr bei Hermann. Hermann wahr zuerst an der linken Hand verwundet und beim zurück gehen nach den Verbandsplatz traf ihnen ein Schrapnel tödlich am Kopf, wie der Schneider sagt[,] wahr Hermann vorher so unruhig gewesen[,] er hätte den Jäger Paul Schulze gesagt das, wenn was passiren tähte[,] dann sollte er doch sofort schreiben an Euch, und sollte Hermann seine Sachen an Euch auch schicken, aber dieser Jäger Paul Schulze ist nach dem wie Hermann gefallen ist[,] auch verwundet, aber er hat die Wertsachen abgenommen und sie Euch auch wohl noch zuschicken aus dem Lazarett, wo er im Lazarett liegt[,] das weiß ich auch nicht. Wer Hermann gekannt hat[,] der betrauert Ihnen.

Einecke ist verwundet[,] ligt im Lazarett, ich weiß auch nicht wo. Wer Hermann begraben hat [das weiß keiner[,]] denn es mußte alles so schnell zurück gehen. Er wird von den Engländern begraben sein, es wahr am 18.9. bei Epehi.

Hoffentlich seid Ihr noch alle gesund und munter. Das gleich ich auch von mit schreiben kann.

Mit frdl. Gruß aus Serbien

Jäger Wilh. Schulz

Welche der beiden Darstellung nun der Wahrheit entspricht, lässt sich heute nicht mehr entscheiden. Tatsache ist, dass sich die Gebeine von Hermann Krause heute auf der Kriegsgräberstätte in Cambrai in einem Kameradengrab befinden.

Im Isenhagener Kreisblatt veröffentlichte Familie Krause am 5. Oktober 1918 eine große Todesanzeige. Die Nummer seines Bataillons fehlte im Druck und wurde später handschriftlich ergänzt:

Auf der gleichen Seite veröffentlichten vier ungenannte Jugendfreundinnen ebenfalls eine Anzeige:

Brand in Benitz 1851

Bisher unbekannt in der Geschichte des Dorfes Benitz ist ein Brand, der sich im Sommer 1851 ereignet hatte. Dabei sind anscheinend zwei Wohngebäude abgebrannt. Möglich erscheint aber auch, dass die Abgebrannten in einem Gebäude (zur Miete?) gewohnt haben. Die Abgebrannten waren die Witwe des Benitzers Schäfers Fricke sowie eine Frau Behne, über die wir bisher nichts weiter wissen. Beide Frauen waren definitiv keine Vollhöfer, vielmehr gehörten sie zu den ärmeren Einwohnern von Benitz.

In Brome wurde eine Sammlung zugunsten der Abgebrannten durchgeführt. Hierzu sind im Archiv Museum Burg Brome zwei Zettel mit den geleisteten Spenden erhalten.

Auf dem einen Zettel, auf dem einige Textverluste zu verzeichnen sind, heißt es:

[Fü]r die Schäfer Ww. Fricke und [Textverlust] Behne in Benitz als Abgebrannte sind zusammen gebracht

von Jocken Mutter 2 Mützen, wenn die mit dem Striche die Schäfer Ww., die Andere [Textverlust] Behnen haben soll.

von Stendel Oekens 4 ggr

von Schuhmstr. Lindmüller 2 ggr

von Mertens Mutter 2 ggr

von Bierstedt 2 ggr

von Stampehl baar 4 ggr auch jeder Frau eine Herings Tonne und noch kleine Gefäße

solches ist July 26ten 51 den Leuten eingehändigt Brome July 26ten 1851

Der Bürgermeister

Stampehl

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Auf dem anderen Zettel ist zu lesen:

Für die Abgebrannten in Benitz sind eingekommen

von Jocken Mutter 2 Mützen

von Lindmüller 2 ggr

von Stendel 4 ggr

von Bierstedt 2 ggr

von Mertens Mutter 2 ggr

von Stampehl baar 4 ggr und mehrere Gefäße

baar 14 ggr so den beyden Abgebrannten laut Bestimmung vertheilt sind

Brome, den 26ten July 1851

Der Bürgermeister

Stampehl

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