Biographie Friedrich Schäfer sen.
Carl Friedrich Eduard Schäfer wurde am 20. September 1842 in Brome geboren. Insgesamt sind nur spärlich Angaben zu seinem Lebenslauf überliefert, so dass es schwer ist, einen ausführlichen Lebenslauf zu verfassen. Die Eltern von Friedrich Schäfer betrieben in Brome eine Landwirtschaft. Ihnen gehörte die Hofstelle, die heute die Adresse Hauptstraße 25 trägt. Als Friedrich 9 ¼ Jahre alt war, verstarb sein Vater. Von ihm erbte er eine landwirtschaftliche Fläche von etwas mehr als 35 Hektar, wobei es sich hierbei meistens um schlechten Sandboden und Heide handelte. Bereits in den letzten Lebensjahren seines Vaters wurde dieser Acker aufgrund seines sich verschlechternden Gesundheitszustandes nicht mehr selbst bewirtschaftet und deshalb wurde das Land verpachtet. Friedrich lernte dann zunächst den Beruf des Klempners. Mit 24 Jahre, also ca. 1866, etablierte er sich auf seiner Hofstelle als Klempner. Im Jahr 1870 heiratete er Caroline Schäfer, geb. Munstermann aus Heisede bei Hildesheim. Im gleichen Jahr brach er das alte Schäfersche Haus ab und errichtete ein massives zweistöckiges Gebäude mit Stallungen und Scheune.
Irgendwann wurde die Schreibung des Namens Schäfer in Schaefer umgeändert. Wann genau, ist leider bisher nicht bekannt. Allerdings hat sich Friedrich Schäfer sen. auch in seinem Buch „Deutschlands Boden nährt und alle“ mit „ä“ geschrieben. Möglicherweise hat sein Sohn Friedrich die Schreibweise geändert. Auf den Postkarten unten ist der Name bereits mit „ae“ geschrieben.
Bau der Gastwirtschaft „Zum Ausspann“
Im Jahr 1876 ereignete sich in Brome ein großer Brand und Friedrich Schaefer kaufte das abgebrannte Haus mit der heutigen Adresse Hauptstraße 26, um dort ein zweistöckiges massives Wohnhaus mit Gastwirtschaft „Zum Ausspann“ zu errichten – das spätere Hotel „Goldener Löwe“, das sich heute in einem äußerst desolaten Zustand befindet. Aus den Gemeindeprotokolle ist zu entnehmen, dass Schäfer im Jahr 1882 einen Antrag zur Erteilung der Konzession zu einer Schankwirtschaft gestellt hat. Dem Protokoll ist zu entnehmen, dass Schäfer damals bereits Klempner und Brauer war. Wie genau er Brauer geworden ist, konnte bisher nicht ermittelt werden. Womöglich hatte er einen Brauer in seiner Brauerei angestellt, denn die Brauerei existierte im Jahr 1882 bereits. Es wurde dort damals Braunbier gebraut. Das Gebäude der Brauerei existiert heute noch und liegt hinter dem ehemaligen Schäferschen Haus (heute Hauptstr. 25) zwischen den beiden Ohreläufen.
Die Konzession wurde ihm von Amtswegen nicht erteilt und auch der Bromer Gemeinderat erkannte auf seinen Sitzungen vom 24 Juli 1882 und 14. November 1882 kein Bedürfnis für eine weitere Schankwirtschaft in Brome. Allerdings änderte sich die Meinung des Gemeinderates zwei Jahre später in der Sitzung vom 29. November 1884. Die Bedürfnisfrage wurde nun nur noch von zwei Ratsmitgliedern verneint, von 12 dagegen bejaht, so dass der Konzessionierung dann nichts mehr im Wege stand.
Übergabe an die nächste Generation
Friedrich Schäfer sen. übergab 1898 seinen Hof und die Brauerei an seinen ältesten Sohn Friedrich (*1874 †1931). Friedrich sen. hatte in Bayern Bierbrauer gelernt, jedoch hatte er bei der Lehre einen schweren Unfall erlitten, so dass er armbehindert am 1. Weltkrieg nicht teilnehmen konnte.
Wann genau das Brauen in der Brauerei Schaefer eingestellt wurde, ist bisher nicht bekannt. Es ist zu vermuten, dass der Braubetrieb ungefähr zu Beginn des 1. Weltkrieges eingestellt wurde. Das Bier wurde sowohl in Tonflaschen, die vermutlich in Bromer Ziegelei gebrannt wurden, als auch in Glasflaschen verkauft. Heute zeugen nur noch einige erhaltene Bierflaschen und Postkarten von der Existenz dieser Bromer Brauerei.
Weitere Informationen zu Friedrich Schäfer sen. gibt es in dem Heft „Deutschlands Boden nährt uns alle“ zu lesen. Darin sind alle Texte veröffentlicht, die von Friedrich Schäfer sen. überliefert sind. Es ist 2017 beim MHV Brome erschienen und kann für 6,00 € beim MHV Brome bestellt oder im Museum Burg Brome erworben werden.
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