Brome wurde immer wieder durch dramatische Brände teilweise oder auch ganz zerstört. So lag ganz Brome z.B. 1625, 1667 und 1807 in Schutt und Asche. Die Liebfrauenkirche wurde erst 1842 wieder aufgebaut – also 35 Jahre nach dem letzten Brand. Danach gab es auch immer wieder kleine und größere Bränden, bei denen jedoch nicht der gesamte Ort abgerannt ist, sondern einzelne Häuser oder auch gleich mehrere benachbarte Häuser. So brannten am 28. Mai 1865 acht Häuser an der nördlichen Seite der Hauptstraße ab.
Im Gemeindeprotokollbuch wird das dramatische Ereignis durch Bürgermeister Baucke, dessen Haus ebenfalls mit abgebrannt ist, geschildert:
Großes Brand-Unglück in Brome
Am 28. Mai 1865 früh 1 Uhr auf einem Sonntage – brach in dem Hause des Bäckers Kratzmann Haus No. 72, wie Alles im tiefsten Schlafe lag, ein heftiges Feuer aus, wodurch in der kurzen Zeit etwa 1 ½ Stunden
- sämmtliche Gebäude des Bäckers Kratzmann Haus No. 72
- desgleichen des Bürgers und Ortsvertreters Aug. Schulze No. 71
- desgleichen den Wilhelm Süpkeschen Pupillen gehörigen Haus No. 69
- das Wohnhaus nebst Stallgebäude des Bürgers Friedrichs No. 68
- sämmtliche Gebäude des Bürgers und Färbers Louis Süpke No. 73
- desgleichen des Bürgers du Ortsvertreters Thierarzts C. Kühne No. 74
- desgleichen des zeitigen Bürgermeisters und Postspediteurs W. Baucke
niedergebrannt
Außerdem wurden die Gebäude der Wittwe Schulze No. 75 und die Scheune des sub 4 genannten Friedrich stark beschädigt; ein mit Stroh bedachtes Hintergebäude des Tischlermeisters W. Schulze Haus No. 76 mußte auf polizeilicher Anordnung um das Weiterumsichgreifen des Feuers zu verhüten, niedergerissen werden.
Es brannten im Ganzen 7 Bürgerhäuser darin 1 Pferd, mehrere Schweine, Ziegen und Schaafe.
Wodurch das Feuer entstanden ist nicht zu ermitteln gewesen.
Baucke
Das Haus der Familie Baucke fiel auch den Flammen zum Opfer und wurde bereits 1866 wiederaufgebaut. Das Haus neben dem von Baucke wurde 1877 neu erbaut. Auf dem historischen Foto ist zu sehen, dass das Haus von Baucke, worin sich die Bromer Poststation damals befand, bereits wiederaufgebaut wurde, das Grundstück linke daneben allerdings noch unbebaut ist. Deshalb muss die Aufnahme zwischen 1866 und 1877 aufgenommen worden sein. Es ist die älteste bekannte Fotografie, die die Bromer Hauptstraße zeigt, und die älteste bekannte Fotografie von Brome überhaupt. Insgesamt existieren vier verschiedene Fotografien, die von einem Fotografen damals aufgenommen worden sind. Die anderen zur Serie gehörenden Aufnahmen werden wir in zukünftigen Blogbeiträgen vorstellen.
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