Bereits in Jahr 1927 wurde im Gemeinderat Brome über den Bau einer Badeanstalt beraten. Otto Bannier wollte dafür eine Wiese unterhalb des Bromer Friedhofes zur Verfügung stellen. Realisierte wurde das Vorhaben trotz des positiven Votums des Gemeinderate am 13. Juli 1927 jedoch nicht. Die Gründe hierfür sind uns bisher nicht bekannt.
Im Jahr 1930 unternahm der Kaufmann Carl Franke dann einen erneuten Versuch, das Projekt Badeanstalt weiter voran zu bringen. Er hatte insgesamt 80 Unterschriften von Bromer Bürgern gesammelt, die am 20. Juni 1930 dem Gemeinderat übergeben wurden.
Der Gemeinderat nahm den Vorschlag auf und stellte den erforderlichen Platz auf der Gemeindewiese zur Verfügung. Damit verbunden war auch die Idee, dass dort dann sportliche Veranstaltungen abgehalten werden können. Die Antragsteller wurden vom Gemeinderat beauftragt, eine Zeichnung sowie einen Finanzierungsplan aufzustellen, damit an die Regierung wegen Fördergeldern herangetreten werden konnte. Gut zweieinhalb Jahre später Beschloss dann der Gemeinderat die Errichtung einer Badeanstalt auf der Sitzung vom 08. Februar 1933. Dazu heißt es im Protokoll der Sitzung:
Zu Punkt 4. wurde beschlossen eine Badeanstalt zu errichten. Hierzu wurde folgende Kommission gewählt, die Herren Karl Behn jun., Otto Bannier, Gustav Mosel, Willi Süpke, Friedrich Eggert, Heinrich Schulze 98 u. Friedrich Pieper. Diese Herren sollen sich umgehend mit einem Sachverständigen in Verbindung setzen, um vor allen Dingen zuerst die Boden- und Wasserverhältnisse zu prüfen und dann einen Kostenanschlag der Fleckensvertretung vorlegen, damit das Projekt schleunigst in Angriff genommen werden kann, um hierzu einen namhafte Beihilfe zu erlangen.
Tatsächlich wurde nun der Bau in Angriff genommen. Am 15. August 1933 berichtete das Isenhagener Kreisblatt:
Der Bau einer Badeanstalt ist mit Ausnahme der Badekabinen und des Sprungturmes als beendet anzusehen. Am Sonntag herrschte bei herrlichem Wetter ein reges Leben und Treiben. Den zahlreichen erschienenen Zuschauern bot sich ein abwechslungsreiches Bild. Vor allem lösten die kleinen Planscher, die sich in dem Badebecken tummelten, viel Freude aus. Leider wird die vorgeschrittene Jahreszeit keine große Entfaltung des Badebetriebes mehr gestatten. Brome kann stolz darauf sein, dieses lang gehegte Projekt endlich in die Tat umgewandelt zu haben.
In der Bromer Schulchronik berichtet ein Bromer Lehrer über den Bau und die offizielle Eröffnung der Badeanstalt im Sommer 1934. Aus den folgenden Zeilen geht eindeutig seine Bewunderung für den Nationalsozialismus hervor:
Die neue Zeit bereicherte das gesundheitliche Wohl der Bromer Einwohnerschaft durch ein bedeutsames Unternehmen. Es wurde im Sommer 1934 die Badeanstalt in feierlicher Weise eröffnet. Das Verdienst des Zustandekommens dieses gemeinnützigen Werkes gebührt Carl Behn, jun. und dem damaligen Bürgermeister und Ortsgruppenleiter [der NSDAP] Erling. Die Badeanstalt erweckte Aufsehn im weiten Umkreis. Die Jugend jubelte. Die Alten staunten über Schwimm- und Sprungkünste. Es war ein befreiendes Gefühl, daß Brome sich nun hineinstellte in den Geist eines gesunden Fortschrittes. In den beiden Jahren des Bestehens ist die Badegelegenheit reichlich ausgenutzt, auch von auswärts. Bei der Eröffnung hielt der Gründer Carl Behn, jun. die Festrede durch Lautsprecher.
Erich Harling erinnert sich an die Badeanstalt während des Dritten Reiches:
Im Sommer kauften uns die Eltern eine Jahreskarte für die Bromer Badeanstalt. Eine Karte kostete zwei Reichsmark und galt für die ganze Badesaison. Zehrgeld, wie es heute die Kinder mitkriegen, gab es nicht. Oft kamen in einer langen Fahrradkolonne die Männer vom RAD-Lager aus Jahrstedt zum Baden. Dann war immer Hochbetrieb. Die Aufsicht im Bad hatte der Gemeindediener Heinrich Wietig. Er war auch als Hilfspolizist eingesetzt.
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